Motette über Psalm 46 für sechsstimmig gemischten Chor a cappella
Warum wir dieses Werk lieben
Hasslers geistliche Chormusik ist noch weitgehend unbekannt. Vermutlich liegt das an der Komplexität der Kompositionen. Auch dieses Lieblingswerk der Woche ist sängerisch und musikalisch anspruchsvoll. Hassler , der in Venedig bei Giovanni Gabrieli studierte, vertont den Text sehr bildhaft madrigalesk. Die Motette beginnt mit allen sechs Stimmen prächtig und in großen Klangflächen, das Vertrauen auf Gott, “unsere Zuflucht und unser Helfer” ausdrückend.
Im weiteren Verlauf kombiniert Hassler die sechs Stimmen konzertierend in immer neue Klangformationen: mal als Oberchor im Kontrast zum Unterchor, mal vier Stimmen gegen zwei Stimmen etc. Typisch für Hasslers geistliche Werke sind die rhythmischen Herausforderungen: die langsame Bewegung des Anfangs wird plötzlich durch schnelle, synkopierte Notenwerte abgelöst, wie bei dem Text “die Berge zittern vor seinem Ungestüm”.
Was bei einer Aufführung wichtig ist
Das Werk erfordert sehr große rhythmische Sicherheit in allen Stimmen. Im ersten Sopran und im ersten Tenor liegt es sehr hoch, während es im Alt und im 2. Sopran (fast eine Alt-Stimme) oft sehr tief ist. Dies macht es nicht einfach, das Werk adäquat zu besetzen. Auch eine sinnvolle Transposition ist nicht leicht zu finden. Wichtig ist auch eine durchgehend mitteltönige Intonation, damit die homophonen Stellen prächtig zur Geltung kommen.
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https://www.cpdl.org/wiki/index.php/Deus_noster_refugium_(Hans_Leo_Hassler)