Konzert: Musicae princeps – Palestrina forever

6.4.2025 und 19.4.2025 Passionskonzert bei Kerzenschein zum 500. Geburtstag von G.P. da Palestrina mit sirventes berlin und Stefan Schuck

Sonntag 6. April 2025, 17:00 Berlin, Kirche Am Lietzensee
Sonnabend, 19. April 2025, 21:00 Berlin, Kirche Am Hohenzollernplatz
– Passionskonzert bei Kerzenschein

Palestrinas Lamentationes in Konzert und Liturgie
zum 500. Geburtstag des legendären Komponisten

Palestrina war und ist bis heute stilbildend. Wer Komposition studiert, muss seine Prinzipien kennen, die die katholische Kirchenmusik fünf Jahrhunderte lang prägten. Palestrinas schuf ausgewogene, perfekt zwischen Textverständlichkeit und kunstvoller Polyphonie ausbalancierte, entrückte, abgeklärte Werke. Die nahezu 2.700 Jahre alten Texte in den Klageliedern des Jeremias betrauern die Zerstörung Jerusalems. Streng und kunstvoll gegliedert führten sie als liturgische Gesänge in der Passionszeit von Gründonnerstag bis zur völligen Dunkelheit in der Nacht von Karsamstag. Diese dramatische musikalische Inszenierung inspiriert auch zeitgenössische Komponisten. Beim NightSong zu Ehren Palestrinas kommen zwei Vokalwerke zur Uraufführung, die Ali Gorji und Frank Schwemmer aus diesem Anlass geschrieben haben. Die beiden in Berlin lebenden Komponisten verarbeiten unterschiedliche kulturelle Einflüsse und treffen sich bei Palestrina, dem sie Impulse und Anregung verdanken.

Das meditative Konzert klingt aus mit dem berühmten “Miserere” von Allegri, bei welchem sich die Sopranistin engelsgleich auf das hohe c”’ schwingt.

Der Eintritt ist frei.

Giovanni Pierluigi da Palestrina (ca. 1525 – 1594): Lamentationes Jeremiae prophetae – Liber 2
Ali Gorji (*1978): Tenebre (Uraufführung)
Frank Schwemmer (*1961): Domine Deus (Uraufführung)
Gregorio Allegri (1582 – 1652): Miserere

Es singt sirventes berlin unter der Leitung von Stefan Schuck

Nucleus des musikalischen Programmes ist das zweite Buch der „Lamentationes“ von Palestrina, welches sehr selten zu hören ist. Die Lamentationes – die Klagelieder des Jeremia – beweinen in ausdrucksstarker Lyrik die Zerstörung Jerusalems. Diese fast 2700 Jahre alten Texte werden bis heute im Judentum und im Christentum regelmäßig gelesen. Im 16. Jahrhundert wurden sie für die Liturgie der Kartage (Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag) neu geordnet und in eine strenge symmetrische Form von 3 x 3 x 3 Textblöcken gegliedert, welchen die Buchstaben des hebräischen Alphabets vorangestellt sind. Nach jedem Textabschnitt wurde eine Kerze gelöscht, bis das abschließende Miserere (Psalm 51) in völliger Dunkelheit erklang.

Diese strenge Gliederung sowie die dramatische Inszenierung inspirieren bis heute Komponisten zu außergewöhnlichen Vokalwerken.
Palestrinas zweite Vertonung für vier- bis achtstimmigen Chor a cappella zeigt ganz besonders Palestrinas Meisterschaft: bei aller Ausgeglichenheit der Stimmführung und erhabener Abgeklärtheit – allgemein als die Merkmale Palestrinas Stils hervorgehoben – überrascht diese Komposition durch große, bewegende Emotionalität, insbesondere bei der Vertonung der hebräischen Buchstaben.

Palestrina heute: Uraufführungen

Zwei Auftragskompositionen von in Berlin lebende Komponisten sollen den Geist der Musik Palestrinas aufgreifen und einer Metamorphose in unsere Zeit unterziehen. Beide Komponisten sind bekannt für ihre Erfahrung mit Vokalstimmen. Man darf gespannt darauf sein, zu welch unterschiedlichen Lösungen der Muslim Gorji und der Protestant Schwemmer kommen.

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