Mit den Werken von Tallis und Byrd entführt uns dieser NoonSong in die musikalisch glanzvolle, aber für Katholiken auch gefährliche Epoche der Frühzeit der anglikanischen Kirche. Kompositorische Meisterschaft überbrückte die tiefen Klüfte zwischen den Religionen.
Palestrina und Orlando di Lasso haben zeitgleich gelebt. Beide gelten als die Stars der Spätrenaissance: Lasso hochgeehrt am Münchener Fürstenhof, Palestrina u. a. als Leiter der Cappella Giulia am Petersdom in Rom. In jeweils einer großen achtstimmigen Motette kann man die Gemeinsamkeiten, aber auch die großen Unterschiede der individuellen Tonsprache der beiden eindrucksvoll erleben.
Die Bedeutung, die Luther der (Chor-) Musik zumaß, verlieh dem kirchenmusikalischen Schaffen ungeahnten Auftrieb. Chorwerke in Latein wurden ganz selbstverständlich weiterhin neben den neuen Werken in deutscher Sprache gesungen und komponiert. Protestantische Musik dreier Komponisten der Hochrenaissance erklingt in diesem NoonSong.