Die über 1000 Jahre alten einstimmigen Melodien der gregorianischen Choräle faszinieren Menschen bis heute. Sie sind archaisch, fremd, meditativ und scheinen westliche und orientalische Kultur zu verbinden. Die Interpretationen von sirventes berlin verzichten auf effektvolle Zutaten und stellen die Gesänge in ihrer kunstvollen Differenzierung vor.
Mit zu Herzen gehenden Klängen spricht uns die Vokalmusik der Romantik an. In der geistlichen Chormusik knüpfen sie an die Vorbilder aus der Renaissance an und finden oft zu unerwartet strengen und erhabenen Ergebnissen, wie Rheinberger in seinem "Ex Sion". Ganz im Gegensatz dazu ist Albert Beckers Psalmvertonung fast orchestral disponiert. Dieser NoonSong wird vom Chordirektor der Komischen Oper Berlin, David Cavelius, dirigiert.
Erst als Frauen als Chorsängerinnen im Gottesdienst zugelassen wurden, also erst ab dem 19. Jahrhundert, entstanden vermehrt geistliche Kompositionen für Frauenchor. Während die deutschen Romantiker dem schwebenden Klang der Oberstimmen durch das hinzugefügte Klavier eine Basis verleihen, zielt Palestrinas Komposition für vier Oberstimmen bewußt auf einen ätherischen, himmlischen Klang ab.
Erstmals erklingt Musik der französischen Komponistin Lily Boulanger im NoonSong. Diese ungewöhnliche Frau hat in ihren nur 25 Lebensjahren besonders berührende Werke geschaffen. Zusammen mit der Musik von Becker und dem beliebten "Übers Gebirg" von Eccard stimmt dieser NoonSong besinnlich in die Advents-Zeit ein.