{"id":41011,"date":"2023-09-11T11:22:52","date_gmt":"2023-09-11T09:22:52","guid":{"rendered":"https:\/\/noonsong.de\/?p=41011"},"modified":"2023-09-12T10:00:22","modified_gmt":"2023-09-12T08:00:22","slug":"hans-leo-hassler-deus-noster-refugium-psalm-46","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/noonsong.de\/2023\/09\/11\/hans-leo-hassler-deus-noster-refugium-psalm-46\/","title":{"rendered":"Hans Leo Ha\u00dfler: Deus noster refugium (Psalm 46)"},"content":{"rendered":"\n
Hasslers geistliche Chormusik ist noch weitgehend unbekannt. Vermutlich liegt das an der Komplexit\u00e4t der Kompositionen. Auch dieses Lieblingswerk der Woche ist s\u00e4ngerisch und musikalisch anspruchsvoll. Hassler , der in Venedig bei Giovanni Gabrieli studierte, vertont den Text sehr bildhaft madrigalesk. Die Motette beginnt mit allen sechs Stimmen pr\u00e4chtig und in gro\u00dfen Klangfl\u00e4chen, das Vertrauen auf Gott, “unsere Zuflucht und unser Helfer” ausdr\u00fcckend.<\/p>\n\n\n\n
Im weiteren Verlauf kombiniert Hassler die sechs Stimmen konzertierend in immer neue Klangformationen: mal als Oberchor im Kontrast zum Unterchor, mal vier Stimmen gegen zwei Stimmen etc. Typisch f\u00fcr Hasslers geistliche Werke sind die rhythmischen Herausforderungen: die langsame Bewegung des Anfangs wird pl\u00f6tzlich durch schnelle, synkopierte Notenwerte abgel\u00f6st, wie bei dem Text “die Berge zittern vor seinem Ungest\u00fcm”. <\/p>\n\n\n\n
Das Werk erfordert sehr gro\u00dfe rhythmische Sicherheit in allen Stimmen. Im ersten Sopran und im ersten Tenor liegt es sehr hoch, w\u00e4hrend es im Alt und im 2. Sopran (fast eine Alt-Stimme) oft sehr tief ist. Dies macht es nicht einfach, das Werk ad\u00e4quat zu besetzen. Auch eine sinnvolle Transposition ist nicht leicht zu finden. Wichtig ist auch eine durchgehend mittelt\u00f6nige Intonation, damit die homophonen Stellen pr\u00e4chtig zur Geltung kommen.<\/p>\n\n\n\n