Ganz langsam beginnt die wunderbare Musik des englischen Komponisten Stanford auch in Deutschland bekannt zu werden, in England ist sie äußerst beliebt. Die berührenden Chorwerke des königlichen Musikdirektors in Wittenberg, Carl Stein, hört man bislang fast ausschließlich im NoonSong.
Die Psalmen, die jede Woche im NoonSong erklingen, gehören zum Kern der jüdischen Bücher. Da sie aber nur in reformierten Synagogen mehrstimmig erklingen, gibt es nur ein kleineres Repertoire im Vergleich zu den schier unzähligen Psalmvertonungen aus den christlichen Kirchen. Mendelssohns heute zu hörende Kompositionen entstanden für den anglikanischen Gottesdienst. Der schweizerisch-amerikanische Komponist Bloch schuf mit seiner großen Vertonung der jüdischen Liturgie eine künstlerisch herausragende Musik, die bis heute Maßstäbe setzt.
Der Münchener Hofkapellmeister Orlando di Lasso galt zu Lebzeiten als "princeps musicae", dem hochgeehrten Fürsten unter den Komponisten. Kaum bekannt ist, dass auch seine Söhne erfolgreiche Musiker waren. Im heutigen NoonSong stellen wir die komponierende Familie vor.
Wir feiern den NoonSong-Geburtstag mit einem festlichen a-cappella-Zyklus von Johannes Brahms. Die drei geistlichen Motetten nehmen die Klangpracht der venezianischen Mehrchörigkeit auf. Auch wenn sie für einen weltlichen Anlass (der Verleihung der Hamburgischen Ehrenbürgerwürde an Johannes Brahms) und in Erinnerung an die Vereinigung Deutschlands zum Kaiserreich geschrieben wurden, passen sie doch wunderbar zum jubelnden Anlass.
Wenn der 9. November auf einen Samstag fällt, gedenken wir im NoonSong der November-Pogrome. Die Texte der Werke sind besinnlich oder gar flehend. In diesem meditativen NoonSong greifen wir auf Vertonungen der Renaissance und des Barocks zurück, denn auch diese Fragestellungen der Psalmen sind überzeitlich aktuell.
Mit den Psalmvertonungen von Heinrich Schütz und Gottfried A. Homilius stehen Werke von zwei der wichtigsten Dresdner Komponisten auf dem Programm. Beide waren zu Lebzeiten hoch geachtet, das Werk Homilius geriet jedoch relativ bald nach seinem Tod in Vergessenheit. Mit gänzlich unterschiedlichen musikalischen Mitteln drücken sie den flehenden Ruf des Beters um Erhörung aus.
Mit romantischen Psalmvertonungen klingt das Kirchenjahr aus. Mit Friedrich Kiel erklingt ein einflussreicher Berliner Komponist, der hochgeehrt die höchsten Positionen im Berliner Musikleben bekleidete, heute jedoch nahezu unbekannt ist. Sein emotionales Chorwerk "Die mit Tränen säen" ist es wert, wieder gehört zu werden.
Romantisch beginnen wir die Adventszeit. Erstmals erklingt die achtstimmige, festliche Vertonung des bekannten 24. Psalmes "Machet die Tore weit" des Münchner Komponisten Franz Lachner im NoonSong. Nicht nur Unbekanntes ist zu entdecken: Mit Johann Eccards "Übers Gebirg" können Sie eines der beliebtesten Chorstücke des Komponisten hören.
Beide Psalmkompositionen dieses NoonSongs stammen von jüdischen Komponisten. Rossi gilt als einer der ersten, der mehrstimmige Chormusik im frankoflämischen Stil in die Synagoge brachte. Lewandowski ist inzwischen für seine wunderbaren, großen Motetten für die reformierte Berliner Synagoge bekannt.
Um Dunkelheit und Licht geht es an diesem dritten Advent. Ud wer könnte die Hoffnung auf Licht und Erlösung besser ausdrücken als der italienische Renaissance-Fürst Carlo Gesualdo, der für seine unerhört chromatische Musik - und für seinen Mord an seiner untreuen Ehefrau bekannt ist. Sein "Benedictus" jedoch verzichtet auf dramatische Chromatik und klingt tiefgründig meditativ.
