309. NoonSong am 14.11.2015 um 12:00
Die Texte zum Pfingstfest, vor allem die berühmten Hymnen, gehören zu den poetischsten der Kirche. Große achtstimmige Kompositionen von Palestrina und dessen Nachfolger Victoria bringen die mystischen Texte zum Schweben und lassen in ihrer fast überirdischen Schönheit den Heiligen Geist erahnen.
Auch wenn uns Johann Sebastian Bachs Motette “Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf” wie ein jubelndes Brausen des Heiligen Geistes erscheinen mag, war der Anlass für die kunstvolle Komposition weit weniger fröhlich, ist sie doch die einzige der großen Motetten Bachs, zu welcher der Komponist diesen vermerkt hat. Bach komponierte diese Festmusik anläßlich des Begräbnisses seines Rektors Ernesti – sein Vorgesetzter, mit dem er sich deftigst gestritten hat.
Römische und venezianische Chormusik treffen in diesem NoonSong aufeinander: beschwingt, elegant, predigend und klangprächtig. Gleichzeitig deckt die Musik von Palestrina, Victoria und Monteverdi drei aufeinanderfolgende Generationen ab und macht das Verbindende und Neue in der Veränderung der Musik von Renaissance zu Barock hörbar.